Mit meinem neuen Album „Königskind“, welches ich heuer im April veröffentlicht habe, ist ein jahrelang heimlich gehegtes Herzensprojekt in Erfüllung gegangen. Es bedeutet mir sehr viel. In diesem Blog teile ich meine Gedanken und die Hintergründe, wie und warum es überhaupt entstanden ist. Es ist ein etwas längerer Beitrag geworden, aber mach‘ dir doch ein Käffchen oder deinen Lieblingstee und lasse dich von mir mitnehmen „hinter die Kulissen“….
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Ich habe ja mehrere Standbeine oder berufliche Säulen sozusagen. Ausgebildet als Tanz-und Bewegungspädagogin, Yogalehrerin in mehreren Bereichen und nun auch noch meine laufende Ausbildung zur Hormonberaterin. Die ganzheitliche Heilung, Gesundheit hat mich immer schon gerufen. Die Musik ist für mich ein wesentlicher Teil davon. Diesen Teil habe ich intensiv gelebt und ausgeübt in den Jahren 2012 bis 2020, in denen ich viele, viele Konzerte gespielt habe, meine eigenen Lieder, welche auf meinen bis dato erschienen vier CDs veröffentlicht wurden. Fast alle Lieder auf diesen Alben sind in englischer Sprache, weißt schon, wegen international und so, dachte ich. Und vielleicht, weil man so aufwächst….im Radio wurden und werden eigentlich beinahe ausschließlich englische Lieder gespielt. (Warum eigentlich?) Oft kam es vor, dass mich Menschen nach den Konzerten ansprachen und mich fragten, warum ich denn nicht mehr Lieder in meiner Muttersprache schreibe.
Damals hatte ich keine schlüssige Antwort darauf und ich empfand es sogar als Kritik. Tiefer gesehen hat diese Frage schon damals etwas in mir angestupst. Heute weiß ich, warum ich keine Antwort hatte und jetzt, wo ich älter und reifer bin, erfasse ich auch den Sinn dahinter.
Lange Zeit hatte ich, ehrlich gesagt, Bammel davor, auf deutsch zu schreiben. Ich dachte, es ist viel schwieriger, einen guten, schönen, inspirierenden deutschen Text zu schreiben. Denn es ist alles offengelegt, man kann sich nicht mehr hinter der Fremdsprache verstecken. Man sieht sich konfrontiert mit Sprüchen wie: „auf deutsch klingt das aber kitschig“ und derlei, obwohl die englischen Texte der meisten Popsongs, die man im Radio hört, auf deutsch übersetzt, sich meiner Meinung nach sprachlich eher im niederen Qualitätsbereich befinden, mal vorsichtig ausgedrückt.
Also warum werden solche Sätze überhaupt geäußert? Sogar so etwas wie Scham diesbezüglich ist mir bei manchen aufgefallen!? Eine gewisse Scheu? Weswegen? Es liegt offenbar etwas auf unserer Sprache, sie scheint gedeckelt. Viel Verurteilung und Bewertung spüre ich. Die Leichtigkeit und Schönheit, der Sprachfluss sind nicht mehr in voller Bandbreite gegeben. Auch sind so viele Wörter verschütt‘ gegangen, finden sich nicht mehr im allgemeinen Sprachgebrauch. Dabei gibt es eine Fülle an wunderschönen, prachtvollen Worten, die treffend das bezeichnen, was wir ausdrücken möchten. Das Herz mit Gefühl gleichsam auf der Zunge oder im Text sozusagen. So sollte es auch sein. Aber das ist heutzutage nicht mehr so. (Hier kommst du zu „Königskind auf der künstlerfreundlichen Plattform Bandcamp)
Die Forscherin im mir wollte dem auf den Grund gehen. Ich hatte und habe große Lust, mich damit auseinander zu setzen. Warum gab es früher offensichtlich mehr richtige Poeten und Philosophen, Wortkünstler? Ist das überhaupt so? Täusche ich mich? Warum berufen sich so viele auf die Vergangenheit, auf Wortkünstler früherer Zeiten? Was ist geschehen?
Dies alles ging mir durch den Kopf, als Vorarbeit für meine erste deutschsprachige CD. Denn, wenn schon Lieder auf deutsch, dann sollen sie etwas transportieren. Etwas Lichtes, Leichtes und Erhebendes. So, wie unsere großartigen Liedermacher, Schriftsteller, wundervollen Dichter von früher. Die Art Sprache, wie man sie noch in alten, guten Filmen zu hören bekommt. Die tief berühren, Gefühle und Emotionen wecken. Eine Wonne, Schauspielern wie Heinz Rühmann zuzuhören, finde ich. Es inspiriert und erhebt tatsächlich. Hast du schon mal einem Original-Vortrag von Bruno Gröning gelauscht? Heutzutage erscheint mir unsere Sprache derb, oft hölzern, arm an Ausdrucksmöglichkeiten und mit zahllosen Fremdwörtern gespickt.
Stecke ich die Latte zu hoch? Hm, ich denke nicht. Ich möchte erinnern, dass das einmal anders war. Immerhin ist beispielsweise der Satzbau in der Sprache auch eine ständige Schulung für unser Gehirn. Außerdem, wenn ich etwas mache, dann so gut es irgend durchführbar ist. Gleichzeitig grundehrlich und wahrhaftig ich selbst. Mit diesem Anspruch, mir dessen mehr oder weniger bewusst, begann ich, auf deutsch zu schreiben. Vielleicht weil man ab Mitte Vierzig beginnt, die Dinge anders zu begreifen, zumindest war es bei mir so. Ich hatte plötzlich auch wirklich Lust, meine Gedanken auf deutsch zu notieren, Gedichte zu schreiben und diese in Musik zu fassen. Heute, gegen Ende vierzig, bereitet es mir sogar große Freude und ich lasse mich gern inspirieren vom Ausdruck unserer großen Dichter und Denker.
Heutzutage in unserer irre schnellebigen Zeit ist es auch so, dass man nur ein Lied veröffentlicht anstatt eines ganzen Albums, es in die sogenannten „Onlinestores“ einpflegt. Ich bin nach wie vor kein großer Liebhaber dieser Strömung, denn Musik ist dadurch seltsam beliebig geworden, der Künstler verschwindet irgendwie. Obwohl es doch ein schöpferischer, göttlicher Ausdruck eines Menschen ist, seiner Schaffenskraft. Und monetär ist es mehr als bescheiden, um es nett auszudrücken: ein Beispiel, um es zu verdeutlichen, denn viele Menschen wissen dies nicht: für 877 Streams eines Lieds bekomme ich rund 0,62 Cent. Habe ich unlängst meiner vierteljährlichen Abrechnung entnommen.
Nun wurde dieses „Musik erschaffen“ auch nochmals „vereinfacht“ durch die Möglichkeiten mit einer KI. Kunst, Musik, Poesie durch KI?? Also bitte. Was war und ist über die Jahrhunderte hinweg stets die Aufgabe von Kunst, Musik und Poesie? Es ist der echte, wahrhaftige Ausdruck der Menschen in der jeweiligen Zeitströmung. Der „Klang“, die Frequenz eines Menschen in jeder Hinsicht. Echte Zeitzeugnisse, Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse, Einblicke, Durchblicke. Der Mensch ist dabei auch Kanal für etwas Höheres, Hehres; feinstofflich nenne ich es. Das kann keine KI. Denn in meinem Verständnis nimmt eine KI einfach Vorhandenes, aus den Weiten des Internets, und mischt es lediglich neu durch. Es ist nichts eigenes, nichts Neues, nichts Belebtes, nichts Beseeltes. Nichts, was mit echtem Gefühl getränkt und energetisiert ist. Wenn ich schreibe, mir Gedanken mache, meinem Inneren dadurch Ausdruck verschaffe, mich an ein Instrument setze, den gesamten Prozess des „Liederschreibens und -erschaffens“ durchgehe, mich danach in den Aufnahmeprozess begebe, in einem Studio, alleine oder mit anderen Menschen zusammen, dann entsteht eine ganz eigene Energie, die spürbar ist und die selbstverständlich energetische Spuren oder Abdrücke hinterlässt, aufgepulst auf die Frequenz des Lieds. Ich erinnere, alles ist Frequenz, ist Schwingung, Energiewirbel, die man messen kann. Übrigens, meine Blogbeiträge stammen ausschließlich von mir und meinem Inneren.
Ein Album zu machen ist ein langwährender, langwieriger, intensiver, so sehr gefühlsdurchdrungener, gebender Prozess, eine enorme Fülle und Entwicklung, ein magisches In-die-Welt-bringen von etwas Neuen, was vorher so noch nie da gewesen ist.
Ich finde, das muss auch mal gesagt sein, dieser Hergang des Musikschaffens. Menschen, die sich möglicherweise noch nie damit befasst haben, sondern vorhandene Musik nutzen für Verschiedenes, denen ist gar nicht bewusst, was alles dahinter steckt, wenn sie sich ein Lied anhören. Sofern es tatsächlich „menschengemacht“ und „handgemacht“ ist.
Möglicherweise ist es auch gar nicht mehr so einfach zu erfassen, dadurch, dass ebenso seit vielen Jahren elektronische Musik gemacht wird, weiters wir Menschen leider immer mehr abstumpfen, ja stumpfsinnig werden, nicht mehr so empfindlich sind. Wobei auch hier….kennst du den Satz: „Sei nicht so empfindlich!“ Puh…..wie kann man nur so unbewusst solche Dinge von sich geben…Worte sind mächtig….die meisten von uns kennen solche Sätze, schätze ich.
Ich mag es echt, einfach, herzlich und ehrlich. Ein Gemälde entsteht durch einen Menschen, der Stift und Pinsel in die Hand nimmt und sein Inneres auf ein Stück Leinwand bringt. Ein Musikstück, ein Lied entsteht, wenn man seinem Inneren, einem Gefühl, einer Stimmung mittels Sprache, der eigenen Stimme und eventuell noch mit einem Instrument dem Ausdruck verleiht. Es geht immer um Gefühle, um das Spüren, das Fühlen. Um unsere Fein-Sinne. Dabei spüre ich den Menschen, die Atmosphäre, die Stimmung und erschaffe unmittelbar einen eigenen Schwingungsraum. Ja, ganz unmittelbar erlebt man die Wirkung, denn Menschen, die ähnlich schwingen, bleiben und fühlen sich wohl. Menschen, die nicht damit in Resonanz gehen, werden diesen Raum verlassen.
Ich möchte Musik erschaffen, die etwas ändern kann, die begleitet, die einen Unterschied macht. Lieder, die etwas anrühren in demjenigen, der hinhört. Eine Erinnerung wachrufen, begleiten, einen Gefühlsraum schenken, in dem man wieder wahrnimmt, fühlt, sich besinnt und in seine Mitte kommt. Sein Herz wahrhaftig spürt, wie es weit wird, warm und lebendig in der Brust, sich etwas in einem entspannt, man tiefer atmet und man es wieder schafft, durch liebevolle Augen auf diese kuriose Welt zu blicken.
Lieder, die nachklingen, die nachhaltig in einem resonieren, also widerhallen. Solche Lieder benötigen bei mir ihre Zeit, bis sie da sind. Sie sind eine Reise mit Erkenntnissen, die ich niederschreibe, teile und vielleicht ist für den einen oder anderen dann etwas dabei zum Wachsen, Erkennen und Integrieren. Dann ist ihr Zweck erfüllt.
Ich hatte und habe das sagenhafte, riesengroße Glück, Sitara Schmitz und dann auch ihren Mann Henning Schmitz kennenzulernen, beide Gründer und Inhaber des Tonstudios X.1 in Köln, die mir als absolute Profis mit jahrzehntelanger Erfahrung in diesem Gebiet zur Seite standen und mir mit ihrer unendlicher Geduld, tiefem Verständnis und Humor dabei halfen, meine Vorstellungen von den Liedern umzusetzen und schließlich als Album zu realisieren. (Journey 2015, Pure 2016, Soham 2018 sowie Feinschliff, Mixing und Mastering von „Königskind“ 2025)
All das steckt hinter dem Erschaffen meines neuen Albums „Königskind“. Das war und ist meine Motivation. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass diese Lieder, meine Musik zu den Menschen kommt, für welche sie gedacht sind. Früher oder später. In Form von einer echten, physischen (altmodischen?) CD oder eben auf digitalem Weg. Diese Lieder in meinem kleinen Heimstudio, in meiner Energie, aufzunehmen, in meinen vier Wänden, mit all meinen Gefühlen, Gedanken, meinem Herz und meiner Liebe für die Menschen. Für diese häufig für mich so schräg anmutende Welt, die ich oftmals nicht verstehe, all das hineinzugießen in diese acht Lieder, um vielleicht dem einen oder der anderen wieder Hoffnung, Kraft, Energie und Lebensfreude zu schenken. Ja, ich weiß schon…aber was soll ich machen…bin halt nunmal eine unverbesserliche Idealistin….
Gut zu wissen: hier kommst du zu meinem neuen Album „Königskind“ auf Bandcamp. Bandcamp ist eine künstlerfreundliche Plattform, die darauf Wert legt, die Musiker, die ihre Lieder auf die Plattform stellen, auch fair zu bezahlen. Das bedeutet, wenn du einen gewissen Betrag für ein Lied oder ein ganzes Album bezahlst, bekommen wir Künstler rund dreiviertel davon ausbezahlt, nach Abzug der Kosten von Bandcamp.
Von Herzen alles Liebe, dankeschön, dass du da bist und echte Musik liebst. Bis zum nächsten Beitrag,
Cataleya